Reis aus dem Weinviertel

Am Rande des Weinviertels, an der Grenze zu Wien, wird tatsächlich Reis angebaut. Hört sich seltsam an, aber es funktioniert ziemlich gut. Gregor Neumeyer aus Gerasdorf bei Wien macht es vor. Im Jahr 2015 begann er sein „Reis-Projekt“, aber im Gegenteil zum üblichen Bild davon, was man sich unter Reisanbau vorstellt, wird der von Gregor Neumeyer nicht geflutet, sondern im Trockenreisanbauverfahren kultiviert und nur bei Bedarf bewässert.

Reisfelder werden normalerweise geflutet, so dass Beikräuter keine Chance haben, sich durchzusetzen, dies wird im Weinviertel nicht gemacht, deswegen stellt es auch eine große Herausforderung dar, die Felder unkrautfrei zu halten. Laut den Informationen auf der Homepage von Gregor Neumeyer sind geflutete Reisfelder einer der größten biogenen Methangas-Emittenten, mit direkter Auswirkung auf den Treibhauseffekt. „Auch nehmen die dauerhaft mit Wasser bedeckten Wurzeln Schwermetalle aus dem Boden stärker auf, weshalb Reis teilweise mit Arsen belastet ist. Weiters benötigt der Nassreisanbau als Voraussetzung entsprechende Böden, die das Wasser dauerhaft halten können – diese findet man in unserer Gegend nicht.“

In den ersten Monaten ist der Reis eine richtige Diva und schwierig in der Handhabe, da wird die Kultivierung zu einem schweißtreibendem Unterfangen – vor Allem bei der Unkrautentfernung, die händisch und ohne Chemie durchgeführt wird, ist man auf Freunde und Familie angewiesen. Doch es zahlt sich aus!

Ab Temperaturen über 15 Grad kann mit dem Reisanbau begonnen werden, meist Ende April wird der Reis, wie jedes andere Getreide auch, mit Sämaschinen auf den Feldern ausgebracht. Reis hat einen höheren Wasserbedarf als andere Getreidesorten, wird jedoch im selben Umfang wie das Gemüse im Marchfeld bewässert. Das Wasser darf nicht zu kalt sein, da ist der Reis sehr empfindlich, Gregor Neumeyer verwendet sonnengewärmtes Donauwasser direkt aus dem Marchfeldkanal.

Im August beginnt der Reis zu blühen und ungefähr ein Monat danach kann mit der Ernte begonnen werden, in welcher Phase die Temperaturen nicht unter 10 Grad fallen dürfen, da sich das Reiskorn sonst nicht entwickeln kann. Hat alles funktioniert, wird er im September mittels Mähdrescher geerntet und anschließend getrocknet und gereinigt, um ihn folglich lagern zu können.

Um ÖsterReis zu konsumieren gibt es zwei Möglichkeiten: Imonline-shop/ von ÖsterReis und direkt vor Ort in Gerasdorf.

Eine sehr spannende Idee, welche mir persönlich sehr gut gefällt. Regionale Produkte sind generell immer zu bevorzugen. Es verkürzen sich die Transportwege und das Geld wird direkt in der Region investiert, welches diese fördert. Auch das Motto von Gregor Neumeyer ist sehr zu bewundern, so sieht er weitere Reisbauern oder Landwirte nicht als Konkurrenz, sondern ist am Austausch interessiert – Miteinander, statt Gegeneinander!

http://www.oesterreis.at/

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