Der Speisepilz des Jahres 2017 – der Parasol

Speisepilz im Weinviertel:

Ebenso wie die Morchel, findet man im Weinviertel ebenfalls den Parasol (od. Riesenschirmling) und dieser ist ein Verwandter aus der Champignonfamilie. Der Parasol ist ein delekater Speisepilz und wird im Weinviertel auch oft wie Schnitzel paniert serviert – roh ist er nicht verzehrbar; da er roh ungenießbar ist. Der Parasol ist ab circa Mitte Juli bis in den November hinen zu finden – ich persönlich fand dieses Jahr (2017) die ersten Parasole am 24. September, das ist für mich persönlich ziemlich spät, jedoch auch leicht verständlich, da es diesen Spätsommer extrem trocken war und kaum Feuchte vorhanden war. Aber grundlegend lässt sich noch sagen, dass es keine besondere Begabung benötigt, um den Parasol zu finden, bei uns im Österreich ist er sehr üblich, ebenso in großen Teilen Europas. Von Russland und Indien bis nach Madagaskar lässt er sich eigentlich überall finden.

Das Wunderbare an der Parasolsuche ist – dass, wenn man im feuchten Wald unterwegs ist, man in der Nähe von den Fundorten einen nussigen, frisch pilzigen Geruch wahrnimmt.

Beliebte Aufenthaltsorte:

Möchte man Parasole finden, dann eignen sich am besten dazu Waldränder/Wegränder, welche aus Gräsern bestehen. Bei meinem persönlichen Fundort, welchen ich Jahr für Jahr mit 100%-iger Trefferquote abernte, finde ich die Pilze fast ausschließlich an gräsernen Wegrändern und in Wiesen. Schirmt der Parasol auf kann der Hutdurchmesser sogar 30-40 Zentimeter erreichen, sprich ist er einmal aufgeschirmt, ist er auch relativ einfach zu finden. Was interessant aussieht, ist der Zustand vor dem Aufschirmen, das Paukenschlegel-Stadium – von mir auch „Knopf“ genannt, ist in diesem Zustand aber relativ schwer auffindbar und es verlangt genaues Hinschauen, jedoch sollte der Pilzesammler sowieso warten, bis das Schwammerl aufschirmt.

Der Riesenschirmling tritt oft in lichten Buchen-, Eichen-, und Eichen-Hainbuchen Wäldern auf, jedoch auch in Fichtenwälder, und wie gesagt auf Wiesen, Weiden, Parks, Weg- und Waldränder. Meine Erfahrung bezieht sich jedoch nur auf Wiesen und Weiden, Wald- und Wegränder. Der Pilz mag ebenfalls lehmige und frische Böden, sandige und saure Böden hingegen weniger. Da passt die pannonische Fauna und Flora im Weinviertel natürlich nicht schlecht. Meine Fundstellen liegen jedoch alle im Marchfeld. In zu feuchten Gebieten, sprich in Auenwälder ist der Parasol selten zu finden. Sie treten einzeln bis gesellig, manchmal auch in Hexenringen auf.

Die Namensherkunft soll sich von einer veralteten französischen Bezeichnung für Sonnenschirm ableiten (le parasol -> der Sonnenschirm). Im Italienischen steht „para il sole“ für „halte die Sonne ab“, was auf seine charakteristische Schirmform anspielt.

Der Gemeine Riesenschirmling wurde im Rahmen des Europäischen Pilztags zum Speisepilz des Jahres 2017 gekürt.

 

parasol

„Knopf“

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