Artischocken aus dem Weinviertel? Ja, das gibt es tatsächlich: Die Familie Theuringer aus Raasdorf pflanzt auf fast fünf Hektar rund 20.000 der Disteln an. Zu kaufen sind die Früchte dann im Ab Hof-Verkauf von Mitte Juli bis Mitte Oktober, aber auch zahlreiche Restaurants, wie das Steirereck in Wien, verwenden die Artischocken für ausgezeichnete Gerichte. Ein solches Gericht wäre etwa das „Artischocken Barigoule“, ein französischer Eintopf mit Karotten und Zwiebeln und ein Lieblingsgericht von Stephanie Theuringer.
Sie hatte auch die Idee, im Rahmen eines Experiments, Artischocken auszusähen – das Gärtnern ist ihre Leidenschaft. Jedenfalls ist das Experiment geglückt und die ersten Abnehmer waren auch schnell gefunden, die richtigen Methoden für den Anbau im größeren Stil zu finden war aber schwierig. „Die Artischocke ist sozusagen die Diva unter den Disteln. Nur richtig behandelt, bringt sie ihre köstlichen Knospen hervor“, weiß Theuringer.
Außerdem haben die Pflanzen einen hohen Nährstoffbedarf und müssen aufgrund der Kälte im Winter bei uns jedes Jahr neu gesetzt werden. Allerdings, erklärt Theuringer, sei das auch ein Vorteil, da somit immer „Früchte in höchster qualität geerntet werden.“ Im ersten Jahr tragen die Pflanzen nämlich die besten Artischocken.
Das Besondere an den Artischocken: „Es sind wunderschöne Pflanzen und das in jedem Stadium. Von der empfindlichen Jungpflanze zu der kräftigen Distel, die dann so zarte Früchte trägt, die – wenn man sie nicht erntet – zu wunderschönen Blüten auswachsen“, erklärt Stephanie Theuringer. Verwendet werden sie vor allem in der italienischen und französischen Küche.
Foto: Theuringer